Warum UX und Markenidentität untrennbar sind



Fangen wir mit einer Frage an: Welche Rolle spielen Marken in der heutigen digitalen Welt? Bei Milliarden von Produkten und Angeboten, die von jedem Bildschirm auf dich einprasseln – wie stichst du da heraus? Wie schaffst du es, dass Menschen deinem Produkt Aufmerksamkeit schenken?
Eine Marke ist mehr als Farben, Logos oder ein hübsches Design. Sie entsteht in dem Moment, in dem Nutzende mit deinem Produkt interagieren. Was fühlen sie dabei? Zieht es sie an oder stößt es sie ab? Welche kleinen Details lösen echte Reaktionen aus? Und wo kommt UX-Design ins Spiel, um diese Magie möglich zu machen?
Viele Fragen – und genau die wollen wir jetzt Schritt für Schritt beantworten.
Oft denken wir bei Marken zuerst an die neuesten Trends: „Was mögen die Leute gerade?“ „Was ist im Moment angesagt?“ Wenn wir nur das nachmachen, was momentan beliebt ist, werden die Menschen unsere Marke dann automatisch mögen?
Trends zu jagen, bringt nicht immer die gewünschten Ergebnisse – oft geht man nur in der Masse unter. Deshalb ein Schritt zurück: Welche Faktoren helfen Marken wirklich, herauszustechen?
Ein aktuelles Lieblingsbeispiel ist Duolingo, die Sprachlern-App. Wahrscheinlich hast du schon davon gehört – und das aus gutem Grund. Auf der Webseite lautet ihr Claim: „Der kostenlose, spaßige und effektive Weg, eine Sprache zu lernen!“ – Das ist das Versprechen der Marke an dich.
Wie erfüllen sie dieses Versprechen? Duolingo hat eine sehr spezifische Identität, aufgebaut rund um das Eulen-Maskottchen "Duo". Bekannt ist die App für ihren stilisierten Look und den Reminder-Ton, der Nutzende daran erinnert, ihre täglichen Lernstreaks nicht zu verpassen – ein Merkmal, das in der Popkultur und in Memes große Aufmerksamkeit erlangt hat.

Alle diese Elemente tragen zu den drei Kernfaktoren einer Marke bei:
Sie verstehen ihre Identität perfekt und wissen, wie sie kommunizieren. Kurz gesagt: Das gesamte Produkterlebnis hält das Markenversprechen ein.
Natürlich reicht eine gut durchdachte Marke allein nicht aus, um als Produkt erfolgreich zu sein – aber sie ist die solide Grundlage für alles Weitere, inklusive UX-Design.
Denk an eine Marke wie an eine Person, mit der du gerne Zeit verbringst. Wenn die Marke emotional den Erwartungen der Nutzenden entspricht, fühlt sich die Interaktion wertvoll an.
Es ist wie dieses Sprichwort: Du erinnerst dich vielleicht nicht exakt an die Worte, die jemand gesagt hat, aber du erinnerst dich daran, wie sie dich haben fühlen lassen.
Wenn du ein Produkt oder eine Kampagne launchst, sendest du eine Botschaft. Je klarer und konsistenter diese Botschaft über alle Kanäle ist, desto stärker ist das Markenbild im Kopf der Nutzende. In gesättigten Märkten ist die Markenwahrnehmung oft der entscheidende Unterschied.
Konsistenz ist die Basis für Glaubwürdigkeit. Wenn du weißt, wer du bist und wofür deine Marke steht, kannst du diese Ideen in das gesamte Nutzererlebnis einfließen lassen. Du schaffst ein ganzheitliches Erlebnis, bei dem Nutzende sagen: „Das war Zeit, die sich gelohnt hat“ – und gerne zurückkommen.
Diese Ideen in die User Experience zu integrieren, bedeutet, die Erwartungen der Zielgruppe zu erfüllen – oft unbewusst. Es ist wie eine Sprache: Wenn du Vokabeln benutzt, die dein Publikum nicht versteht, geht deine Botschaft verloren.
Und wie erreicht man das? Mit der UXi-Methode.
UXi steht für User Experience Identity – eine UX-Strategie, bei der Designentscheidungen nicht mehr nach persönlichem Geschmack getroffen werden. Aus UXi-Sicht ist nichts auf Duolingo einfach da, weil es „gut aussah“ – jedes Feature folgt einer klaren Logik und dient einem Zweck, jedes Detail trägt zum großen Ganzen bei.
Das Sprichwort „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ passt oft zum Designprozess, weil Designer ihre Entscheidungen schwer begründen können. Bei COBE wollten wir etwas Solideres. Deshalb haben wir Neuromarketing, Neurowissenschaften und Verhaltensökonomie untersucht und UXi entwickelt – unseren eigenen UX-Prozess.
Kurz gesagt: Die COBE UXi-Evaluation prüft die Kompatibilität zwischen Marke und UX-Design eines fertigen digitalen Produkts. Qualitative Forschung mit der Zielgruppe bestätigt die Markenqualität und zeigt Optimierungspotenziale auf.
Ein Beispiel: Stell dir vor, du erwartest von einer Automarke ein hochwertiges Gefühl – ein Premium-Erlebnis beim Fahren. Diese Erwartung willst du in jedem Kontaktpunkt spüren, auch digital.

Wenn eine Marke „dynamisch“ steht, wie übersetzt sich das ins Design?

Diese Elemente kannst du überall wiederverwenden. Das geht über Design hinaus – es macht den gesamten Produktentwicklungsprozess effizienter, weil jede Entscheidung auf Markenwerten basiert, nicht auf Gerleichtert deren Verständniseschmack oder Trends.

Ein weiterer Vorteil: Konsistenz. Design-Systeme dokumentieren visuelle Prinzipien, Komponenten, Verhaltensregeln, Methoden und Code. So bleibt die Marke über alle Touchpoints konsistent.
Fehlende Konsistenz hingegen verwirrt Nutzende und lässt die Marke unprofessionell wirken – Vertrauen schwindet. Eine durchdachte UX, die die Marke widerspiegelt, macht das Verstehen der Marke einfacher.
In der vernetzten digitalen Welt ist Markenidentität nicht nur, was du über dich sagst – es ist das, was Nutzende erleben. Erfolgreiche Produkte trennen Marke und UX nicht, sie verbinden sie. Loyalität und Vertrauen entstehen, wenn Designentscheidungen intuitiv zum Markenversprechen passen.
UX muss tief in der Markenidentität verankert sein. Methoden wie UXi übersetzen abstrakte Werte in konkrete, nutzbare Designentscheidungen, die die Marke in jeder Interaktion stärken. Nutzende wollen verstanden werden – und das geschieht, wenn UX und Marke die gleiche Sprache sprechen.
Wenn das für dich passt, bleib dran – in weiteren Artikeln zeigen wir, wie wir UXi in Projekten umsetzen.
Wenn das für dich interessant klingt und du mehr darüber erfahren möchtest, schreib uns gern – und bleib dran für weitere Artikel, in denen wir zeigen, wie wir UXi in echten Projekten zum Leben erwecken.
Felix ist CEO und Mitgründer von COBE und hat immer neue Ideen parat, die die (digitale) Welt schöner machen.




